Bewahrung und Transfer des Wissens der Tibetischen Medizin
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Aktuelle Entwicklungen Buddhismus und tibetische Medizin

Lehrveranstaltungen zu aktuellen Entwicklungen im Buddhismus und Tibetischer Medizin

Buddhismus und Tibetische Medizin Aktuelle Entwicklungen und eine Gegenüberstellung emischer und etischer Perspektiven

interdisziplinäre Lehrveranstaltung für Studierende aus unterschiedlichen Studienfächern, geplant für das Wintersemester 2019/20 an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Blockunterricht)


Aktuelle Entwicklungen brachten in den internationalen buddhistischen Organisationen Rigpa und Shambala Indoktrination, Ausbeutung wie auch physischen und psychischen Missbrauch ans Licht. Mithilfe von Befragungen durch Rechtsanwälte wurden diese Vorfälle bestätigt und differenziert. Im Rahmen des Forschungsprojekts TransTibMed (BMBF) treffen solche Informationen von Betroffenen aus unterschiedlichen Organisationen ein.
Solcherlei beruht auf Kopien von hierarchischen Strukturen aus Asien in hiesige Zentren, Idealisierungs- und Identifikationsprozessen wie auch den Vorgaben absoluten Gehorsams und ist genährt von dekontextualisierten Termini und Konzepten. Letztere beziehen sich auf Begriffe wie reine Sichtweise, Guru Yoga, Karma-Reinigung, crazy wisdom, Vajrayāna etc.. In diesem Seminar werden organisationsübergreifende Strukturen, Neologismen und Konzepte unterrichtet, die als Grundlage für Vorfälle solcher Art dienen und den Termini technici und Definitionen buddhistischer Philosophie und Tibetischer Medizin aus emischer Perspektive gegenüber gestellt. Denn ein Verständnis von Termini und Konzepten aus emischer und etischer Perspektive ist die Grundlage, um einerseits die Idealisierung von Buddhismus und Tibetischer Medizin andererseits die aktuellen Vorfälle und ihre Gemeinsamkeiten analysieren zu können.
Nach einer Präsentation zentraler Termini und philosophischer wie auch medizinischer Konzepte können Studierende in diesem Seminar aus einem breiten Themenspektrum Referate auswählen. Diese dienen zunächst der Darstellung der jeweiligen Perspektive anhand des Vorwissens in ihrem Studienfach. Danach werden die vorkommenden Konzepte aus emischen und etischen Perspektiven und den Perspektiven aus anderen Studienfächern der Seminarteilnehmer betrachtet, sodass die Studierenden lernen, Implikationen entsprechender Konzepte zu erfassen und zu benennen und Diskurse aus ihrer fachlichen Perspektive zu entwickeln. Dies ist sowohl in sämtlichen Prozessen der Umstrukturierung bestehender schädlicher Strukturen, in den nötigen ethischen und rechtlichen Diskursen wie auch für präventive und kurative Maßnahmen für die Betroffenen von zentraler Bedeutung.

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