Bewahrung und Transfer des Wissens der Tibetischen Medizin
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Forschungsergebnisse - Zitate von Zeitzeugen aus Deutschland

Aktuelle Zeitzeugenaussagen aus unterschiedlichen Organisationen

Organisation Rigpa

Bericht einer Person, die mehr als 15 Jahre bei Rigpa war.

"Bei Rigpa wurde - ich setze das als bekannt voraus - die 'verrückte Weisheit ' praktiziert, in einer durch Sogyal Lakar modifizierten, von Chögyam Trungpa entlehnten Variante. Alles was der Meister tut, gilt als Arbeit mit dem Ego des SchülerIn. Der Meister ist allwissend und omnipotent und was auch immer er tut ist die Anwendung geschickter Mittel. Damit ist rasche Erleuchtung zu erlangen, so wird suggeriert. Um so besser die Person dies versteht, also hingebungsvoll sich unterwirft, umso fortgeschrittener darf sie sich fühlen. Übliche öffentliche Methoden bei Rigpa: öffentliche Erniedrigung, Beschimpfung, Blossstellung, übertriebenes falsches Loben, Personen im 'Rigpa-Ranking' befördern oder degradieren. Intrigen und Machtspiele und Denunziantentum unter Schülern fördern und ausnutzen. Erzeugen von Wertgefühlen fürs Kollektiv und den einzelnen durch cleveres Darstellen des Lamas und seiner Organisation als einzigartig, herausragend, bedeutungsvoll, erhaben über andere, weiter fortgeschritten usw. einerseits, dann wiederum Reduzieren der SchülerInnen auf Taschenformat durch entsprechende öffentliche Ansprachen. Anködern und domestizieren habe ich das genannt. Geheimniskrämerei als Maßnahme zu Schaffung inoffizieller, subtiler, nichtformeller Strukturen innerhalb der sogenannten 'Sangha'. Das wird durch gezielten Einsatz ausgesuchter Teiltexte aus dem Kanon tibetisch-buddhistischer Texte ideologisch begründet, zum Teil sehr subtil und manipulativ. Anfachen von krankhaften [m] Ehrgeiz und weltlichem Interesse indem durch SchülerInnen öffentlich zur Schau gestellte Fleiß, Eifer, Arbeitswut, Spendenbereitschaft usw. als Goldstandart für Hingabe installiert werden. Große 'Hingabe'= großer Fortschritt auf dem Pfad, somit auch größere Anerkennung im Kollektiv, dadurch höheres Ranking. Der Wunsch nach Ersatzstrukturen für Famile [Familie] und soziale Zugehörigkeit wird in sehr starkem Maße ausgenutzt. Offensichtliche Bedürfnisse nach Anerkennung und Identität zur Kompensation von Mangelgefühlen werden instrumentalisiert und als Antriebsquelle genutzt, allerdings weniger um Buddhismus ernsthaft zu praktizieren sondern um Menschen gut zu manipulieren. Hingabe als Maßeinheit wird durch die übliche Gruppenmechanismen zu jedem SchülerIn transportiert, bis ganz nach unten zum Neuschüler. Wer eher gruppenkonform ist übernimmt dies bald, oder er/sie wird die Gruppe bald verlassen, da inkompatibel. Autorisierte Vertreter gibt es, die Anwendung der 'besonderen' Mittel bleibt allerdings stets beim 'Meister', das wird auch kontrolliert durch die gut funktionierende Buschtrommel. Allerdings neigten bei Rigpa die höheren Würdenträger durchaus zu autoritärem Gehabe und Despotismum [Despotismus] solange keine Gefahr bestand damit aufzufliegen. In anderen Traditionen wird eher verhalten mit Schüler gearbeitet, weniger direkt." (LY22Z)

"Verweigerung jeglicher Diskussion seitens Rigpa, ich empfand die Situation als hoffnungslos festgefahren. Meine Person als Kritiker wurde entsprechend lächerlich gemacht, als psychisch 'eigenartig' dargestellt. I.d.R geschah dies mit den meisten 'Dissidenten', das war mit ein Grund zu gehen, irgendeine Form von Ethik fehlte völlig. Richtig war das was im Sinne des Meister war oder dafür gehalten wurde. Generelle Dialogverweigerung könnte man es nennen. Andere Organisationen: Selbst wenn der Lama okay ist und keine SchülerInnen missbraucht, entstehen leider immer verschiedene Phänomene: Anbetung des Lama auf westliche, blinde und scheinnaive Art und Weise, vollkommen undurchsichtige Strukturen bezüglich Geld, Macht, Entscheidungwege. Fixierung auf Karriere in der Rangordnung in der 'Sangha'. Willige Adaptation autoritärer Strukturen. Wer sich da nicht einfügen will oder kann, fällt da früher oder später raus, der soziale Druck ist oft subtil aber sehr hoch. Vermischung von dem ganzen subkulturellem Mischmasch aus Hippietum, New Age Kleinideologien, grünalternativen Verhaltensweisen mit dem traditionellem Ballast aus Asien: Feudalistische Strukturen, spezielle Hierarchien, überkommene Interpretationen usw. Versuche psychologische Methoden mit Buddhismus zu vermischen." (LY22Z)

"Alles komplett intransparent, und sehr viel passiert, weil man die richtigen Leute kennt und dann eingebunden ist in ein Netz aus Gefälligkeiten, Verpflichtungen usw. Ab einer gewissen Spendenhöhe, Bekanntschaftsgrad gibt es gewisse Privilegien, verbunden mit der Gefahr wieder auf Normalnull gebracht zu werden. Sehr oft wurden komplett inkompetente Personen eingesetzt, ich habe den Eindruck, das das damit verbundene dauerhaft leichte Chaos es ermöglicht, besser zu manipulieren. Insbesondere bei 'Care' waren meistens krasse Fehlbesetzungen dabei. Letzen Endes wurden alle Positionen von Bedeutung aus der Führungsspitze um P.Phillipou getroffen, und Sogyal Lakar spielte da nach Lust und Laune herum." (LY22Z)

"Damals habe ich getan, was ich für richtig hielt. Von allem, wo ich kein gutes Gefühl hatte, habe ich mich fern gehalten. Z.B den 'inner circle'. Ich war zu weit weg von den Top 100, um wirklich in direkte Befehle involviert zu werden. Intuitiv wollte ich da auch nicht hin. Da war mir offengesagt, viel zu viel krank." (LY22Z)

"Ich war mehr als 15 Jahre bei Rigpa, bin dort ausgestiegen, da ich Rigpa als zunehmend als Sekte empfunden habe, bevor Rigpa, ausgelöst durch den mittlerweile in 'Fachkreisen' bekannten 'Brief', als zumindest kultähnlich wahrnehmbar war." (LY22Z)

"Sogyal Lakar übte beinahe jegliche Art von psychischer Gewalt aus, angeblich zum Besten der SchülerInnen. An dem Tag, als ich kapiert habe, das das völliger Blödsinn ist als Lehrmethode, und sich alle, die sich darauf einlassen, irgendwie geistig blockiert sind, habe ich meinen Austritt erklärt. Ein Lama wie Orgyen Tobgyal war zu seinen Mönchen einfach brutal und despotisch." (LY22Z)

"Die Lamas waren ja schon per se qualifiziert, das Problem lag für mich darin, das [dass] es Vertrauen auf Vorschuß war, und somit auch der Türöffner zum blinden Vertrauen. Per se : in diesem Fall: es wurde nie hinterfragt. Viele Lamas erwähnen irgendwo ihre Zeit hier und da mit diesem und jenem Meister, diesen und jenen Geshe und sonstigen Titel, das ist ja unüberprüfbar, und somit eher theoretisch. Speziell im Vajrayana und Dzogchen/Mahamudra zählt nur die 'Realisierung' , die akademisch unüberprüfbar ist, und vom Altmeister bestätigt wurde. Das öffnet natürlich allen Scharlatanen Tor und Tür. Und wenn jemand ein 3jahresretreat abgeschlossen hat, mit welchem Ergebnis? Reichen eloquentes Auftreten und ein gutes Gedächtnis schon? Für mich qualifiziert sich ein Lehrer durch das Paket aus Verhalten, Wissen, Vermögen Wissen zu vermitteln usw. Titel müssen nicht inbedingt viel bedeuten." (LY22Z)

"Öffentliche Brandmarkung, auch namentlich, auch Bekanntmachung wenn Person XYZ einsichtig wird. Es kann bei vermögenderen Personen schon ein grosser sozialer Druck entstehen, zu spenden. Wer will schon markiert und ausgegrenzt werden. Wer möchte schon öffentlich als 'faul' gedisst werden, oder als Problemfall bemitleidet werden. Die wenigstens[wenigsten]. Allein über die Maßnahme 'soziales Ranking' kann sehr gut gesteuert werden." (LY22Z)

"bei einem Rigpaseminar wurden die 'Stewards', (man steht z.B an den Türen, sammelt Geld ein usw.) instruiert, das 'Rinpoche' von einer Frau verfolgt würde, die durchgeknallt wäre. Sie hätte es auf ihn abgesehen, und wäre aus Frustration eventuell zu allem möglichem bereit. Wir sollten wachsam sein und jede eigenartige Person melden! Strikte Geheimhaltung! Heute weis [weiß] ich, das [dass] damals ein Rechtverfahren gegen Sogyal Lakar irgendwo im Entstehen war, und die Sangha schon mal darauf vorbereitet wurde, jegliche Äußerungenen gegen in [ihn] als Werk von durchgeknallten und frustierten Frauen zu betrachten. Ständig wurden solche Gerüchte gestreut, und somit in der Folge ein ernsthaftes Prüfen von Vorwürfen möglichst unterbunden. Auch wurde über ältere Schüler, die auf einmal weg waren, ein Siegel der Verschwiegenheit konstruiert, es war Standart [Standard] nicht darüber zu reden, wer es trotzdem tat wurde von lokalen Funktionären auf die eine oder andere Art zurechtgewiesen. Die höheren Funtionäre [Funktionäre] fühlten sich einer Art 'Omerta' verpflichtet, das war sogar ein Zeichen, weiter oben zuzugehören (Weisst du, ich darf leider nicht darüber reden) Lamas, die sich von Rigpa abwendeten, wurden nie mehr erwähnt, wer nach Ihnen fragte, wie z.b nach Sogyal lakars Bruder, Dzogchen Rinpoche, oder Dodrupchen Rinpoche, wurde strikt ermahnt sich auf die Praxis zu konzentrieren." (LY22Z)

"Bei Rigpa: Je höher die Position, um so höher der Grad an Blindheit. Und der Fisch stinkt immer vom Kopf. Wer in einem autoritärem Gefüge ganz oben steht, und durch seine Position als Lama per se über besondere Fähigkeiten verfügt sollte auch für die Folgen seines Tuns die verantwortung übernehmen. Verantwortung in Gruppen haben in der Regel ältere SchülerInnen, die unter Umständen entsprechend indoktriniert sind und das notwendige Geschick mitbringen. Soziologische Untersuchungen könnten eventuell ergeben, das 80% der Führungskräfte in westlich-buddhistischen Gruppierungen weiblich sind, bis auf die Positionen ganz oben. [...] Rigpa- Care: fast nur Frauen." (LY22Z)

"Als ich von Rigpa weg und zu einem anderen Lama gegangen bin, habe ich die Erfahrung gemacht, das man sich schnell isoliert, wenn man nicht blinden Eifer demonstriert, sich vollkommen allem unterordnet, und sich auch von den Funktionären einiges gefallen lassen soll. Man wird unter Umständen als 'Samayabrecher ' diskiminiert" (LY22Z)

"Als der Groschen bei mir fiel, habe ich mit meiner Frau gesprochen, die auch bei Rigpa war, und ihr gesagt, das ich gehe. Ich treffe leicht Entscheidungen und bin konsequent. Meine Frau ging etwas später. Mein mentaler und äusserer Prozess dauerte ca. 6 Wochen, bis ich offiziell draussen war - ich wollte noch dem Meister meine Meinung sagen, was mir nicht geglückt ist. In bestimmten Bereichen [...]  habe ich zur Aufklärung über Rigpa [...] beigetragen, da durchaus mindestens 1 fanatische Rigpaanhängerin mir wenigstens Kot an die Haustüre geschmiert hat und ähnliches. Hätte ich Beweise gehabt hätte ich sie angezeigt. Das hat sich irgendwann gelegt. Diverse 'Rigpafreunde' konnten meine Entscheidung nicht verstehen und i.d R Regel wollte sich keiner mit meinen Gründen auseinandersetzen. Für einige war sogar klar, das jemand wie ich, der Rigpa kritisiert, psychische Problem haben muss. Es gab 'Hilfsangebote' seitens Rigpa, die ich nichtdankend ablehnte, ich kannte das Rigpa-Care Department ausreichend gut, um darin garantiert keinen Sinn zu sehen.[...] Das der Rigpaboss dann öffentlich schlecht über mich sprach, bestätigte mich nur in meiner Entscheidung. Erst sollte verschwiegen werden, das ich ging, als das nicht funktionierte wurde halt die 'Sangha' entsprechend 'informiert'. Und ich war wirklich ein kleines Licht bei Rigpa..... und es gab ja immer wieder Wellen von Aussteigern. Andere Organisationen: Wenn ich feststelle das ein Lehrer oder Lama oder Roshi grundsätzlich offenen Dialog verweigert, die Verantwortung für alles weniger Gute in seinem Laden ausschließlich den SchülerInnnen zuschreibt, finanzielle Intransparenz herrscht, einseitige Machtstrukturen herrschen, kulturelle Ignoranz gegenüber wetlichen Menschen herrscht, insgesamt ungesunde Strukturen überwiegen z.B blinde Anbetung, starker Aberglaube, Selbstaufgabe als Beispiele, dann bin ich weg. Auffallend war, das Rigpa unbedingt rausbekommen wollte, ob und welchem anderen Lehrer ich mich zuwenden würde. Es war durchaus einer mit klingenden Namen. Als ich das erste Mal zu einem Seminar kam, recht bald nach meinem Austritt, traf ich dort einen 'Seniorschüler' von Rigpa, wir kannten uns. Er war mir gegenüber etwas unsicher. Er hatte schon öfter Botschaften von Sogyal Lakar an andere Lamas transportiert, wie ich wusste. Jedenfalls machte er als Representant [Repräsentant] Rigpas seine Aufwartung und übergab einen Brief. Anschliessend musterte mich der Lama intensiv, und bei der Verabschiedung teilte er mir mit, ich solle wiederkommen, in mitleidsvollem Ton. Ich kann es nicht belegen, weis aber von ähnlichen Fällen, wo Lamas infomiert wurden, SchülerIn xyz würde kommen, er/sie hätte Schwierigkeiten, oder zuviel Lung oder ähnliches. Ich würde dies heute als vorbeugende Maßnahme gegenüber negativen Informationen über Sogyal Lakar betrachten, die Ex-SchülerInnnen erzählen konnten." (LY22Z)

"Rigpa zu verlassen war eine Befreiung. Allerdings hatte ich mich über einen langen Zeitraum engagiert und vor allem auch täglich länger geübt. Insofern fiel zum einen ein beträchtlicher Teil meines sozialen Lebens weg. Damit konnte ich gut umgehen. Vor allem war ich von den ganzen stillschweigenden Konventionen innerhalb der 'Sangha' befreit, also den Verhaltensweisen die sich innerhalb Rigpas durchgesetzt hatten. Die Insidersprache, die vorauseilende Beflissenheit usw. Für meinen Beruf und die Familie wirkte sich das positiv aus, da ich endlich wieder mehr Zeit hatte. Besonders mein Berufsleben hatte mich immer auch geerdet gehalten. Es entstand ein gewisser Wechsel, da ich auch Praxisgewohneiten änderte. Für mich war das positiv. Ich überprüfte, was Konditionierung war und was tieferes Verständnis war." (LY22Z)

"Manches bedaure ich sehr: Ich habe mich zum beflissenen Trottel gemacht, wider meine Intuition. Ich habe nicht widersprochen, wo ich es hätte tun können. Ich war so überzeugt, das [dass] ich Sogyal Lakar gegen Vorwürfe verteidigt habe, ohne nachzuforschen. Ich habe mich von Charisma und Chuzpe blenden lassen, statt mir ein solides Fundament in den Grundlagen des Dharma zu verschaffen. Für tibetische Zwecke habe ich jegliche Spende eingestellt. Grund: Intransparenz." (LY22Z)

Diese Person bezeugt: "Grobe öffentliche Demontage einer mir als ehrlichen und seriösen bekannten SchülerIn, die viel Verantwortung trug und vor allem dafür sorgte, das viel authentisches Dharmamaterial bei Rigpa einfloss, sie wurde lächerlich gemacht, ohne jeden Grund, und viel später hörte ich von einem Exschüler, der gut informiert war und kein Lügner war, das sie auch immer wieder zu 'Blowjobdiensten' aufgefordert wurde. Gruppe: darüber wurde generell nicht gesprochen. Vorfälle dieser Art gab es häufig, und alle wussten ja, das dies crazy wisdom sei. Meine Frau, als sie das mit dem ganzen sexuellen Missbrauch bei Rigpa hörte, war tief schockiert." (LY22Z)

Bericht einer Person aus der Pagode Phat Hue

"Als ich die Verteidigungsschrift des Rechtsanwalts las und wie über 30 Seiten nachgewiesen wurde mit allen psychologischen Tricks, warum der betroffene Junge, den ich kannte, lügt, wusste ich, dass etwas nicht stimmt. Der Junge war im Alter von 13 in die Pagode gekommen und TTS anvertraut worden und lebte dort als junger Mönch. Ich kannte ihn. Was immer passiert war, es schockierte mich, wie er in dem Schreiben dargestellt wurde. Und das veranlasste mich [...]" (UV35Q)

"leider wusste ich oft nicht was sich dahinter verbarg. Zum beispiel [Beispiel] als ich die Entrobungsrede textete und die ganze Darstellung nach außen [...] und niemand, auch niemand aus der Sangha [...] sagte mir dass der Grund den Thay mir vermittelte (ich will mich spirituell eine neue Richtung einschlagen, angepasst an die westliche Gesellschaft) [nur ein Teil der Wahrheit war]. Denn der tatsächliche Grund war wie ich esrt [erst] 1,5 Jahre später erfuhr, dass ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden war" (UV35Q)

"Mir fehlt, dass ich keinen Zeugen/ keine Zeugin aus der Sangha Phat Hue habe die sich distanziert haben und mit denen ich mich offen austauchen [austauschen] kann." (UV35Q)

Stellungnahmen zu Kindern in buddhistischen Zenten

"Selbst wenn der Lehrer integer ist, und nur gute Absichten hat, habe ich in jeder Sangha genug Menschen erlebt, denen ich kein Kind anvertrauen würde. Nicht wegen sexuellen Übergriffen, sondern wegen weitervermitteln von blindem Gehorsam und Glauben, Unterordnen in ungesunde Gruppenstrukturen." (RWT479P)

Stellungnahmen zu Geheimhaltungspflichten in buddhistischen Gruppen

"Ich fühlte mich verpflichtet [mich an die Gruppenregeln der Geheimhaltung zu halten]. Nachdem ich realisiert habe, welcher Missbrauch damit ermöglicht wird, lernte ich damit viel robuster umzugehen, sprich ich verlange inzwischen viel mehr Transparenz: im Umgang mit Geld und Spenden, Entscheidungswege, Gruppenzänge [Gruppenzwänge], Gurppendynamische Prozesse, ehrliche Informationen an alle, Möglichkeiten, über entstandende Problem zu diskutieren. Ein Beispiel: Bei einem Seminar mussten meine Frau und ich unser Zelt 4mal umziehen, weil Altschüler immer jeweils unseren Platz wollten, bis wir dann in eine Senke ziehen sollten wo das Wasser beim Regen stand. Mir reichte es und ich stellte die Verantwortliche zur Rede. Die Schikanen die sie ausübte trafen dann andere, und ich wurde zum Problemfall gemacht, so hintenrum. Eigentlich etwas das überall passiert wo Menschen sind. Aber hier setzte die person [Person] die Schikanen usw. einfach fort, ohne das es jemand interessierte. Nur eines von dutzenden Beispielen. Es wird erwartet, fromm die Klappe zu halten. Und wer das beim erstenmal [ersten Mal] tut, macht es immer wieder, bis hin zu einem milden Geiselnehmersyndrom. Aber im buddhistischen Kontext wird erwartet das man alles schluckt und nichts sagt, egal was ist. Bei dieser Organisation [...] ist der Lama bestimmt okay. Aber alle Strukturen sind undurchschaubar, auch nach Jahren, die Funtionäre [Funktionäre] lassen sich auf kein Gespräch ein, viele Unterfuntionäre [Unterfunktionäre] spielen Machtspiele oder versuchen junge Frauen zu beeindrucken und der Lama hat keinerlei Ahnung was wirklich passiert hinter den Kulissen. Er sieht nur Menschen die sich verbeugen, lehrt, hat Umgang mit seinen Assistenten und das wars. Ein Gespräch mit ihm ist nur zu erhalten, wenn man viele Jahre gearbeitet und gespendet hat. Und darüber ist nie mit jemand zu sprechen. Alles ist geheim. Und ähnlich in anderen Gruppen, ich kenne einige." (PQ15S)

"Durch die Tatsache, dass ich mit der 'Ehre' als Vertrauensschülerin deklariert wurde, habe ich automatisch über das was ich in der inner Sangha erfuhr oder besprochen wurde nicht gesprochen. Dazu gehörte ja auch Schriftverkehr etc." (MN77X )

Folgende Zitate geben einen Einblick in Dynamiken, die sich in verschiedenen Gruppen wiederholen und sind aktuelle Zeitzeugenaussagen (aus wissenschaftlichen Studien, Anders, im Jahr 2018).

Mangel an Freundschaften durch subtiles Gegeneinander-Ausspielen von Gruppenmitgliedern:

"[...] dass dort keine richtigen Freundschaften möglich war, immer Misstrauen, Konkurrenz - [...] spielte uns alle gegeneinander aus, sehr subtil."

"Die Aktion ging immer vom Meister [...] aus, er konnte ganz subtil eine Bemerkung fallen lassen oder eine Keil zwischen Menschen treiben. Man merkt es gar nicht, weil es oft im Rahmen einer Bindung oder eines Prozesses / Arbeit mit einer anderen Person passiert - ich habe es im Nachhinein rekonstruiert."

Ebenen der Manipulation:

am Beispiel der Organisation Pagode Phat Hue (Buddhas Weg) Frankfurt am Main:

"leider wusste ich oft nicht was sich dahinter verbarg. Zum beispiel als ich die Entrobungsrede textete und die ganze Darstellung nach außen wurde ich nach Frankfurt gerufen um alles zu schreiben, und niemand, auch niemand aus der Sangha, die zum teil Freundinnen waren und mich [...] privat besucht hatten, sagte mir dass der Grund den Thay mir vermittelte (ich will mich spirituell eine neue Richtung einschlagen, angepasst an die westliche Gesellschaft). Denn der tatsächliche Grund war wie ich esrt 1,5 Jahre später erfuhr, dass ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet worden war."

am Beispiel der Organisation Rigpa Deutschland:

"Übliche öffentliche Methoden bei Rigpa: öffentliche Erniedrigung, Beschimpfung, Blossstellung, übertriebenes falsches Loben, Personen im "Rigpa-Ranking" befördern oder degradieren. Intrigen und Machtspiele und Denunziantentum unter Schülern fördern und ausnutzen. Erzeugen von Wertgefühlen fürs Kollektiv und den einzelnen durch cleveres Darstellen des Lamas und seiner Organisation als einzigartig, herausragend, bedeutungsvoll, erhaben über andere, weiter fortgeschritten usw. einerseits, dann wiederum Reduzieren der SchülerInnen auf Taschenformat durch entsprechende öffentliche Ansprachen. Anködern und domestizieren habe ich das genannt. Geheimniskrämerei als Maßnahme zu Schaffung inoffizieller, subtiler, nichtformeller Strukturen innerhalb der sogenannten "Sangha". Das wird durch gezielten Einsatz ausgesuchter Teiltexte aus dem Kanon tibetisch-buddhistischer Texte ideologisch begründet, zum Teil sehr subtil und manipulativ. Anfachen von krankhaften Ehrgeiz und weltlichem Interesse indem durch SchülerInnen öffentlich zur Schau gestellte Fleiß, Eifer, Arbeitswut, Spendenbereitschaft usw. als Goldstandard [d, korr. Anders] für Hingabe installiert werden. Große "Hingabe"= großer Fortschritt auf dem Pfad,somit auch größere Anerkennung im Kollektiv, dadurch höheres Ranking. Der Wunsch nach Ersatzstrukturen für Famile und soziale Zugehörigkeit wird in sehr starkem Maße ausgenutzt."

"Sehr oft wurden komplett inkompetente Personen eingesetzt, ich habe den Eindruck, das[s] das damit verbundene dauerhaft leichte Chaos es ermöglicht, besser zu manipulieren."

Fehlende Ethik und öffentliche Darstellung von unangepassten Personen als "psychisch eigenartig":

"Meine Person [...] wurde entsprechend lächerlich gemacht, als psychisch "eigenartig" dargestellt. I.d.R geschah dies mit den meisten "Dissidenten", das war mit ein Grund zu gehen, irgendeine Form von Ethik fehlte völlig. Richtig war das was im Sinne des Meister war oder dafür gehalten wurde. Generelle Dialogverweigerung könnte man es nennen."

Methoden der Verleumdung und üblen Nachrede:

am Beispiel Rigpa Deutschland:

"Auffallend war, das[s] Rigpa unbedingt rausbekommen wollte, ob und welchem anderen Lehrer ich mich zuwenden würde. [...] Als ich das erste Mal zu einem Seminar kam, recht bald nach meinem Austritt, traf ich dort einen "Seniorschüler" von Rigpa, wir kannten uns. Er war mir gegenüber etwas unsicher. Er hatte schon öfter Botschaften von Sogyal Lakar an andere Lamas transportiert, wie ich wusste. Jedenfalls machte er als Representant Rigpas seine Aufwartung und übergab einen Brief. Anschliessend musterte mich der Lama intensiv, und bei der Verabschiedung teilte er mir mit, ich solle wiederkommen, in mitleidsvollem Ton. Ich kann es nicht belegen, weis aber von ähnlichen Fällen, wo Lamas infomiert wurden, SchülerIn xyz würde kommen, er/sie hätte Schwierigkeiten, oder zuviel Lung oder ähnliches. Ich würde dies heute als vorbeugende Maßnahme gegenüber negativen Informationen über Sogyal Lakar betrachten, die Ex-SchülerInnnen erzählen konnten."

Unüberprüfbare Qualifikation von Lehrenden und die Forderung von blindem Vertrauen:

"Die Lamas waren ja schon per se qualifiziert, das Problem lag für mich darin, das es Vertrauen auf Vorschuß war, und somit auch der Türöffner zum blinden Vertrauen. Per se : in diesem Fall: es wurde nie hinterfragt. Viele Lamas erwähnen irgendwo ihre Zeit hier und da mit diesem und jenem Meister, diesen und jenen Geshe und sonstigen Titel, das ist ja unüberprüfbar, und somit eher theoretisch. [...] Das öffnet natürlich allen Scharlatanen Tor und Tür."

Intransparenz als Methode:

"Alles komplett intransparent, und sehr viel passiert, weil man die richtigen Leute kennt und dann eingebunden ist in ein
Netz aus Gefälligkeiten, Verpflichtungen usw. Ab einer gewissen Spendenhöhe, Bekanntschaftsgrad gibt es gewisse Privilegien, verbunden mit der Gefahr wieder auf Normalnull gebracht zu werden."